Donnerstag, 31. Dezember 2015

Wanderung Nr. 1 - Bassenheim - Hügelgräberweg

Ausgangspunkt: Bassenheim, Parkplatz Grillhütte
Koordinaten: 50.353237, 7.453087 
Art des Weges: Rundwanderweg
Streckenlänge: 8,35 km
Wanderzeit: 2 Stunden
Aufstieg: 238 m
Abstieg: 239 m
Schwierigkeit: leicht

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Der Hügelgräberweg soll der erste Wanderweg der Region sein, den wir begehen wollen. Kurz vor dem Jahreswechsel haben meine Frau und ich uns kurzfristig entschlossen, eine kleine Tour zu machen, und da kam uns dieser Rundweg - auch vom Zeitansatz - ganz recht. Los geht es am Parkplatz unterhalb der Bassenheimer Grillhütte in der Nähe des Sportplatzes. Von hier gehen wir auf einer schmalen Straße zunächst aufwärts und überqueren über eine kleine Brücke die ehemalige Bahntrasse. Danach treten wir aus dem Wald heraus, passieren eine Hofanlage und wandern am Rande eines großen Feldes auf die Autobahn A48 zu. Schon von ferne können wir die typischen Geräusche von fahrenden Autos vernehmen. Vor der Autobahnunterführung macht der Weg einen Rechtsknick und geleitet uns  wieder in ein Waldstück. Nach wenigen Schritten folgen wir dem gut markierten Weg nach links, bis wir uns parallel zur Autobahn fortbewegen. Auf Höhe des Rastplatzes Goloring befinden sich einige Hügelgräber, die jedoch eingezäunt sind. Lediglich eine Hinweistafel gibt ein wenig Auskunft über die historische Stätte. Durch ein Schlupfloch betrete ich das eingezäunte Gelände und stelle fest, dass der Zaun an einigen Stellen auch nicht mehr im besten Zustand ist und somit nicht mehr seinen eigentlichen Zweck erfüllen kann.

Am Ende des Waldes führt uns der Weg über freies Feld auf den Karmelenberg zu und an der folgenden Kreuzung halten wir uns links, um Berg hinauf zu gehen. Dabei entdecken wir neben den „Sieben Fußfällen“ aus dem Jahre 1760 - das sind Kreuzwegstationen - allerlei Kurioses wie eine kleine Krippe in einer Baumhöhle sowie zahlreiche, verschiedenartige Christbaumkugeln, die an Ästen am Wegesrand hängen. Auf dem höchsten Punkt der Rundwanderung erreichen wir  die 1662 von Freiherr Johann Lothar Waldbott von Bassenheim und seiner zweiten Frau Anna Magdalena gestiftete Marienkapelle. Über dem Chor wurde zudem eine Einsiedelei eingerichtet, die bis zum gewaltsamen Tode des letzten Eremiten am ersten Fußfall im Jahre 1826 genutzt wurde. Die Kapelle gilt heute noch als älteste Barockkirche im Koblenzer Raum. Auf dem Bergplateau laden einige Bänke und Tische zu einer Pause ein. Hinter der Kapelle führt der Weg abwärts und umrundet den Berg.

Als nächstes gelangen wir an eine steile Lavawand, wo bis circa 1940 das vulkanische Gestein abgebaut wurde. Ein kurzes Stückchen weiter treten wir erneut an den Waldrand und umrunden nun den Karmelenberg im Uhrzeigersinn. Durch die blattlosen Bäume blinzelt hin und wieder noch einmal die Kapelle durch. Schließlich erreichen wir erneut die bereits oben erwähnte Kreuzung, halten uns nun nach links abwärts. Wir laufen hier durch die Baumallee, die ebenfalls auf die Initiative des Freiherrn Waldbott von Bassenheim zurückgeht. Hier findet man rund 100 uralte Rotbuchen, Stieleichen, Winterlinden, Roßkastanien und eine Sommerlinde. Den Bäumen sieht man ihr Alter an: einige sind in einem absichtlich so belassenen erbärmlichen Zustand, andere strotzen nur so vor Lebenskraft, darunter auch eine Linde mit einem Umfang von rund acht Metern. Auf den letzten Kilometern zum Ausgangspunkt gibt es noch einiges zu sehen. Zum einen passieren wir Rekonstruktion eines keltischen Hauses, davor steht eine hölzerne Figur. Weiterhin  locken zwei Hinweisschilder nach rechts in den Wald zur Charlottenquelle und zur Friedrichquelle, die jedoch beide in einer Bruchsteineinfassung umrahmt, aber hinter einer verschlossenen Türe verborgen sind.

Zu guter Letzt durchlaufen wir das 1902 erbaute und „Hohe Brücke“ genannte Viadukt, das zu der damaligen Eisenbahnstrecke Koblenz - Mayen gehörte. Im Dezember 1983 fuhr hier letztmalig ein Personenzug, 2000 endete auch der Güterverkehr. Die Verbandsgemeinde Weissenthurm beabsichtigt, einen 3,5 Kilometer langen Abschnitt in einen Fahrradweg umzuwandeln und an den Maifeld-Radwanderweg angeschlossen werden. Bis zum Parkplatz sind es jetzt nur wenige Schritte, die aber durch das Betriebsgelände eines Baustoffproduzenten führt und keinen schönen Anblick bietet.