Samstag, 28. Mai 2016

Wanderung Nr. 4 - Boppard-Buchholz - Hunsrückbahn-Wanderweg

Ausgangspunkt: Boppard-Buchholz, Bahnhof
Koordinaten: 50.210485, 7.554539
Art des Weges: Einwegstrecke
Streckenlänge: 8,14 km
Wanderzeit: 2 Stunden
Aufstieg: 111 m
Abstieg: 436 m
Schwierigkeit: leicht

Powered by Wikiloc

Der Wunsch meiner Schwiegereltern bestand schon seit geraumer Zeit, noch einmal mit der Hunsrückbahn von Boppard auf die Höhe zu fahren und dann wieder zurück zu wandern. Obwohl das Witterung heute Morgen zunächst nicht besonders trocken erscheint, machen wir uns in Erwartung guten Wanderwetters auf den Weg. Mit der Hunsrückbahn überwinden wir innerhalb von zehn Minuten die 336 Meter Höhenunterschied bis nach Buchholz. Dort steigen wir aus und machen uns auf den Weg zurück.

Die von 1905 bis 1908 gebaute Hunsrückbahn führte ursprünglich einmal von Boppard am Rhein nach Simmern im Hunsrück. Ab 1998 wurde das noch im Betrieb befindliche Teilstück zwischen Simmern und Emmelshausen zurückgebaut und auf der Trasse der Schinderhannes-Radwanderweg angelegt. So verblieb noch eine Strecke von rund 15 Kilometern zwischen Emmelshausen und Boppard bestehen, die heute mit drei Triebwagen eines privaten Anbieters bedient wird. Die Fahrt mit der Hunsrückbahn beschert dem Fahrgast fünf Tunnels und zwei Viadukte, wovon der Hubertus-Viadukt mit seinen sechs Öffnungen zum Zeitpunkt der Errichtung im vergangenen Jahrhundert mit 50 m Höhe eine der höchsten Steinbogenbrücken Deutschlands war. Mit dem Motto „Hoch hinauf - bequem bergab wurde am 17.05.2012 als Ergänzung zur steilsten Bahnstrecke in den alten Bundesländern der rund acht Kilometer lange Hunsrückbahn-Wanderweg zwischen Buchholz und Boppard eröffnet, am 26. April 2014 folgte der gleichlange zweite Abschnitt von Buchholz nach Emmelshausen. An insgesamt neun Fotopunkten haben Wanderer die Möglichkeit, die Bahn an baulich und landschaftlich interessanten Punkten abzulichten. An diesen Punkten befinden sich Informationstafeln mit den Durchfahrtzeiten der Züge.

Zunächst verläuft der gut beschilderte Weg über die A 61, dann tauchen wir in den Wald ein, den wir bis Boppard nicht mehr verlassen. Kurz darauf überqueren wir die Bahnschienen und biegen nach links auf eine langgezogene Gerade ab. Auf einem breiten Waldweg laufen wir am Bopparder Friedwald vorbei und erreichen einen Parkplatz an der L 209, wo sich zwei kunstvoll gestaltete Holzskulpturen befinden. Auf der anderen Straßenseite - an den Drei Echen - befindet sich eine Gedenkstätte für einige deutsche Soldaten, die am Ende des Zweiten Weltkrieges hier ihr Leben verloren haben. Über einen Trampelpfad gelangen wir zu Liesenfeld´s Hütte, benannt nach einem früheren Forstbeamten. In der Hütte hängt eine Informationstafel zur Entstehung der Bahnlinie. Doch am imposantesten ist der Ausblick, den man von der Hütte ins Tal auf den von Wald umgebenen Hubertus-Viadukt hat. Das ist der schönste Ausblick des Tages.

Der Weg führt uns nun in einer Spitzkehre rasant abwärts - unmittelbar unter den 50 Meter hohen Viadukt. Entlang eines Bachlaufes wandern wir weiter durch die Hubertusschlucht, bis wir rechts auf ein schmales Pfädchen abbiegen müssen, um zum nächsten Aussichtspunkt zu gelangen. Schweißgebadet erreichen wir eine Ruhebank, von der wir genau auf den Ausgang des Rauher-Berg-Tunnels schauen können. Wir nutzen den Ort für eine kleine Pause und genehmigen und einen kleinen Snack.

Die Pause tut uns allen gut, sodass wir uns gestärkt auf den restlichen Abschnitt begeben können. Nach einem sehr kurzen Wegstück befinden wir uns genau über dem Portal des Talberg-Tunnels. Wir haben allerdings heute kein Glück und sind immer einige Minuten später an den Fotopunkten als auf den Tafeln angegeben ist. So verpassen wir regelmäßig die Zugdurchfahrten, schade. Das letzte Stück führt uns wieder allmählich in tiefere Gefilde, immer oberhalb der Bahntrasse. Durch die Bäume erhaschen wir einen ersten Blick auf den Rhein, dann wird auch der Sessellift zum Gedeonseck sichtbar. Die wunderschöne Wanderung durch eine grüne, naturbelassene Landschaft endet schließlich wieder am Bopparder Hauptbahnhof.

Sonntag, 15. Mai 2016

Wanderung Nr. 3 - Ettringen - Traumpfad Vulkanpfad

Ausgangspunkt: Ettringen, Parkplatz Hochsimmerhalle
Koordinaten: 50.356035, 7.231018
Art des Weges: Rundwanderweg
Streckenlänge: 6,8 km
Wanderzeit: 2 Stunden
Aufstieg: 192 m
Abstieg: 192 m
Schwierigkeit: mittel

Powered by Wikiloc

Für heute haben uns einen kurzen Traumpfad ausgesucht, der rund um eine Basaltlavagrube angelegt ist. Start ist an der Hochsimmerhalle in Ettringen. Von der Halle aus wird die K 20 überquert, an der nächsten Kreuzung geht es bereits leicht aufwärts, zunächst durch ein Wohngebiet, dann auf einem rauhen Feldweg und schließlich einen schmalen Pfad bis zum Bellerberg. Obwohl wir uns nicht in schwindelerregender Höhe befinden, ist die Aussicht von der hier platzierten Ruhebank grandios. Trotz leichter Bewölkung kann man nicht nur auf Ettringen und die Grube heraubschauen, sondern auch in die Ferne nach Mendig und Mayen. Auf dem vulkanischen Bergkamm geht es nun auf holprigem Pfad abwärts, um nach der folgenden Kurve erneut aufwärts zu wandern. Wir folgen dem naturbelassenen, vom Regen der vergangenen Tage etwas ausgewaschenen Pfädchen  abwärts in den früheren Vulkankrater und verlieren dabei rasch an Höhe. Inzwischen beginnt es ein wenig zu tröpfeln, doch es hört glücklicherweise bald schon wieder auf.

Wir wandern nun über offenes Feld am Waldrand entlang und halten dann auf den Wald zu. Dort befindet sich etwas abseits der letzte noch vorhandene, ehemalige Sprengstoffbunker am Rande des Grubenfeldes des Kottenheimer Büden. Dort wurden die benötigten Sprengmittel aufbewahrt und penibel nachgewiesen. Wenige Schritte weiter folgen wir dem Hinweisschild zu den „Siewe Stuwe“. Dabei handelt es sich um Sieben Stuben oder Höhlen, die mit dem Know How und den vorhanden Arbeitsgeräten der umliegenden Gruben als Luftschutzräume im zweiten Weltkrieg in das vulkanische Gestein des Kraterrandes hineingetrieben wurde. Auf dem Weg nach oben befinden sich zahlreiche Informationstafeln zum Vulkanismus in der Region. Wir laufen an den Eingängen der Höhlen vorbei und erklimmen dann den Kraterrand, auf dem wir an einer Ruhebank zunächst nach rechts einen schönen Ausblick in die Landschaft genießen und nur wenig später auf der anderen Seite in die Basaltlavagrube hinabschauen können.

Auf einem steil abfallenden Pfad geht es wieder nach unten auf einen breiten Waldweg, der uns an die K 20 und einen gut belegten Wanderparkplatz bringt. Am alten Kompressorhaus Winfeld-Kottenheim - heute eine befestigte Schutzhütte am Wanderweg - tauchen wir wieder in den Wald ein und laufen durch das ehemalige Steinbruchgebiet Winfeld, wo bereits vor rund 6000 Jahren Steine gebrochen wurden. Ende der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde der Betrieb jedoch eingestellt. Einige Relikte aus dieser Zeit kann man bei genauem Hinsehen noch erkennen. Ein Bereich mit seinen steil abfallenden Felsen erfreut sich inzwischen durch die Einrichtung eines Kletterparks steigender Beliebtheit.

Wir bleiben im Wald und erreichen mitten darin den JunkerSchilling-Platz, der zur 400. Wiederkehr der Schenkung des Waldes durch den angesehenen Kottenheimer Adeligen Konrad Schilling von Lahnstein (+1539) im Jahre 1935 errichtet wurde. Der einheimische Bildhauer Erich Moog stellte im Auftrag des Verkehrsvereines Kottenheim auf einem Basaltfelsen die Szene der Schenkung dar. Die nächste Sehenswürdigkeit entlang des Traumpfades ist der Hartborn, ein eisenhaltiger Calcium-Magnesium-Hydrogen-Carbonat-Säuerling. Nun sind es nur noch ein paar Minuten entlang eines kleinen Baches bis zu unserem Ausgangspunkt, den wir nach gut zwei Stunden erreichen.

Samstag, 7. Mai 2016

Wanderung Nr. 2 - Hatzenport - Traumpfad Hatzenporter Laysteig - 1

Ausgangspunkt: Hatzenport, Bahnhof
Koordinaten: 50.227225, 7.412617
Art des Weges: Rundwanderweg
Streckenlänge: 12,16 km
Wanderzeit: 4 Stunden
Aufstieg: 383 m
Abstieg: 383 m
Schwierigkeit: mittel

Powered by Wikiloc

Unsere nächste Wanderung führte meine Frau und mich an die Mosel, konkret nach Hatzenport. Dort nahmen wir uns den unseren ersten Traumpfad vor. Start ist vor der Unterführung der Moselbahnlinie. Es geht dort auch direkt zur Sache, über schmale Schiefertreppchen klettern wir durch den Weinberg steil aufwärts. So haben wir nach nur wenigen Minuten schon einen beachtlichen Höhenunterschied überwunden und genießen den wunderschönen Ausblick auf Hatzenport und das Moseltal. Der Traumpfad ist nur so gespickt von Aussichtspunkten, so dass man das gleiche Bild immer wieder aus einer anderen Perspektive angeboten bekommt. Der erste Wirtschaftsweg im Weinberg ist erreicht, da geht es kurz darauf einige Stufen aus Holz wiederum bergauf zu einer Wetterstation. Dort wenden wir uns gen Osten - mitten durch Rebstöcke, verwilderte Pfade und aufgelassene Rebflächen, vorbei an ehemaligen Schutzunterständen für die Winzer. An der Hatzenporter Winzerhütte - einem Rastplatz - sitzen einige Wanderer und erholen sich ein wenig oder bestaunen den Ausblick auf die unterhalb befindliche St. Johannes-Kirche. Hinter der Hütte laufen wir weiter auf schmalsten Pfaden durch den Schieferhang bis zur Rabenlay, wo sich eine weitere Schutzhütte befindet. Auch hier der Blick ins Tal atemraubend.

Wir drehen der Rabenlay den Rücken zu und entfernen uns zunehmend aus dem Blickfeld der Mosel.  Es geht weiter nach Westen auf einer Hochebene an der Hangkante entlang, eingebettet vom frischen Grün des Laubwaldes und gelb blühenden Rapsfeldern. Nach gut drei Kilometern erreichen wir mit der Kreuzlay einen weiteren Aussichtspunkt. Dort ist übrigens auch ein großes weißes Kreuz installiert, dass man schon vom Ausgangspunkt in Hatzenport gut erkennen konnte. Wir folgen den Markierungen wieder in Richtung Hochebene und laufen vornehmlich auf Graswegen am Waldrand entlang. Dann entdecken wir eine Ruhebank und beschließen, hier unsere Mittagsrast zu machen.

Anschließend wandern wir abwärts durch einen Krüppeleichenwald  ins Schrumpftal. Unterwegs verwehrt uns eine Blindschleiche zunächst den Durchgang, doch wir können uns einigen und den Weg fortsetzen. Im Tal angekommen begleitet uns der Schrumpfbach eine Weile, ehe wir kurz hinter der Probstmühle einen mühsamen Anstieg zu bewältigen haben. Hier kommen wir ganz schön ins Schwitzen. Nach der Querung einer Landstraße gelangen wir durch Ackerland wieder an die Hangkante. Ganz in der Nähe befindet sich das sogenannte Küppchen, einem Startplatz für Paraglider. Unser Weg jedoch macht hier eine scharfe Linksbiegung auf einen ausgetretenen Waldpfad durch den Schieferhang abwärts. Erfreut bin über die blau-gelben Markierungen des Mosel-Camino, der in entgegengesetzter Richtung nach Trier führt.

Vor uns öffnen sich allmählich die Bäume zu einer Art Fenster auf das Moseltal und bieten wiederum einen wunderschönen Blick. Wir gehen durch ein verstreutes Wohngebiet und gelangen zur L113. Hier warnt uns eine Tafel, den hier beginnenden Dolling-Kletterpfad nur bei Schwindelfreiheit und Trittsicherheit zu nutzen. Wir nehmen die Tafel zur Kenntnis, jedoch stellen schmale Pfade, ein kurzes Seilstück und zwei im Fels fest verankerte Stahlleitern keine große Herausforderung dar. Kurz darauf sind wir wieder an der Informationstafel zum Traumpfad.