Mittwoch, 20. Juli 2016

Wanderung Nr. 5 - Roes - Traumpfad Pyrmonter Felsensteig

Ausgangspunkt: Roes, Burg Pyrmont
Koordinaten: 50.210485, 7.554539
Art des Weges: Rundwanderweg
Streckenlänge: 11,36 km
Wanderzeit: 3:30 Stunden
Aufstieg: 286 m
Abstieg: 286 m
Schwierigkeit: mittel

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Heute soll der wärmste Tag des Jahres werden - und wir haben uns den Traumpfad Pyrmonter Felsensteig vorgenommen. Dieser wurde 2015 vom Wandermagazin zum schönsten Wanderweg Deutschlands in der Kategorie Touren ausgezeichnet. Wir starten gemäß der Empfehlung des Wanderführers an der Burg Pyrmont, da der eigentliche Parkplatz am Startpunkt Pyrmonter Mühle oftmals nicht ausreichend Kapazitäten hat. Schon bald laufen wir an steilen Felsen vorbei oberhalb des Wahlbachtales. Doch leider ist dieses erste schöne Stückchen Weg schon vorüber, denn es geht leicht abwärts zum Wahlbach, der mittels eines Holzsteges überquert wird. Durch kühlenden Laubwald verläuft der die Route leicht aufwärts bis zu einem Aussichtspunkt auf die Burg Pyrmont. Die nächste traumhafte Stelle lässt nicht lange auf sich warten. Leicht abwärts erreichen wir bald die Pyrmonter Mühle, die um 1350 erbaut wurde. Erst 1926 wurde der Mahlbetrieb eingestellt und seit 1930 befindet sich eine Gastronomie in dem Gebäude. Direkt nebenan ergießt sich der Elzbach in einem zweigeteilten Wasserfall unter einer Brücke in einen kleinen Teich.

Wir gehen an der Mühle vorbei, queren den Parkplatz mit der Infotafel für den Traumpfad und wandern über die eben bereits angesprochene Brücke, auf der sich auch noch eine kleine Kapelle mit Dachreiter befindet. Nach einer kurzen Passage an der K35 erwartet uns ein kurzer Anstieg, der mit einigen Treppenstufen aus Holz versehen ist. Es geht weiter über einen Wiesenweg, der uns wieder an die K35 bringt, die wir kreuzen. Erneut treffen wir auf eine Sehenswürdigkeit, nämlich die „Drei Kreuze“, die aus Dank für die überstandenen Nöte während des Dreißigjährigen Krieges 1652 durch Pfarrer Anton Arweiler in Auftrag gegeben wurden. Nun wird es bei der schon hoch stehenden Sonne etwas mühsam, denn wir erklimmen auf einem ansteigenden Wiesenweg durch Raps- und Getreidefelder den Heidberg empor. Hier bilden die blauen Kornblumen einen schönen Kontrast zu den eher grauen Halmen der Feldfrüchte. In einem kleinen Wäldchen vegetiert das einsturzgefährdete Allebrauns Heiligenhäuschen vor sich hin, einer 1856 von der ehemaligen Naunheimer Nonne Salome Braun errichteten Kapelle.  Wieder unter freiem Himmel passieren wir ein kleines Wegekreuz aus dem Jahr 1768. Von hier haben wir einen weitreichenden Ausblick auf das Maifeld mit den Städten Polch und Münstermaifeld. Schließlich erreichen wir den Sammetzkopf, mit 341 Metern die höchste Erhebung der heutigen Wanderung. Das bereits weit sichtbare Kreuz  ist mit einer gepflegten Strauchallee und einem Informationsstein umgeben.

Wir verlassen die Anhöhe und laufen wieder durch Felder, bis wir nach einem kurzen Waldstück zu einer Schutzhütte gelangen. Diese nutzen wir zu unserer Mittagsrast. In der Hütte hängt ein Schild mit einem nett gemeinten Hinweis für alle, die ihren Müll in der Umgebung der Hütte zurücklassen wollen: „Oh Herr, halt fern uns jene Gäste die Wurst, Papier und Speisereste ringsum verstreuen in den Wind….führ sie in andere Reviere. Zur Lagerstadt der Borstentiere die auch im Dreck nurt glücklich sind.“ Leider hat sich nicht jeder Nutzer daran gehalten. Hinter der Hütte werden wir zunächst auf mit Mulch ausgelegten Boden abwärts geführt. Später muss man ein wenig aufpassen, denn der  schmale Pfad ist immer öfter mit Schieferplatten versehen.

Nun beginnt schönste Teil des Traumpfades, entlang des total verträumt in einem tief eingeschnittenen Tal ruhig vor sich hin fließenden Elzbaches. Auf den rund 3 Kilometern wird uns viel geboten. Zweimal müssen wir den Bach mittels kleiner Brücken überqueren, mehrfach haben wir das Vergnügen, unzugängliche Abschnitte zu umgehen, indem es steil aufwärts geht. Manchmal sind dabei einige Treppenstufen behilflich, um zum Beispiel zur Teufelskammer mit ihren kantigen Felsformationen zu gelangen. An einer Stelle scheint sich sogar ein Dinosaurier verirrt zu haben…

An einer Furt wandern wir ein letztes Mal über eine Brücke und verlassen den Elzbach. Wenige Schritte weiter sind wir an der K27, queren diese und steigen an einem Wanderparklatz zur Burg Pyrmont hinauf. Die Burg wurde wohl Ende des 12. Jahrhunderts errichtet und wechselte mehrfach den Eigentümer. Nach dem Abzug der Franzosen wurde die Burg 1810 auf Abbruch verkauft und die Gebäude verfielen. Erst 1912 wurde ein Teil der Anlage wieder bewohnbar gemacht, aber erst ab 1963 begann einer allmählicher Wiederaufbau. Zu unserer und auch weiterer Besucher Enttäuschung ist sowohl die Burg als auch die Gaststätte heute geschlossen, obwohl auf sämtlichen Hinweistafeln nur von montags und dienstags als Ruhetage die Rede ist.